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Symbole der Weltreligionen

Feste, Feiertage und Gedenktage der Religionen

Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Chinesische Feste und Feiertage: Chinesisches Neujahr

Der chinesische Kalender ist ein Lunarkalender und richtet sich nach dem Lauf des Mondes. Jeder Monat hat 29 bzw. 30 Tage. Die traditionelle chinesische Zeitrechnung begann bereits 2637 vor unserer Zeitrechnung und ist die längste andauernde Geschichtsschreibung der Welt.

Jedem chinesischen Jahr ist ein Tierzeichen zugeordnet. Am 18. Februar verlassen wir das Jahr des Hundes und das Jahr des Schweins beginnt.

Nach buddhistischer Legende entstand diese Zuordnung zu Tieren als Buddha die Tiere der Welt zu sich rief, um sie in der buddhistischen Lehre zu unterweisen. Diesem Ruf folgten jedoch nur zwölf Tiere und die Jahre wurden nach der Reihenfolge ihres Erscheinens zugeordnet.

Die Rituale für das Neujahrsfest beginnen meist schon zwei Wochen vor dem eigentlichen Neujahr und enden zwei Wochen nach dem Neujahrstag mit dem Laternenfest. Während des Neujahrsmonats werden die Häuser dekoriert. Hier herrscht vor allem die Farbe rot in Form von Lampen und Bändern mit Neujahrssprüchen vor. Außerdem werden die Wände mit goldenen Glückszeichen geschmückt. In Taiwan sind mit dem Neujahr eine Vielzahl an Legenden und Geschichten verbunden. Eine dieser Legenden berichtet von dem grausamen Dämon Nian, der vor allem um die Neujahrszeit herumwandert. Ferngehalten wird er durch die Farbe Rot, dem Anzünden von Lampen und durch Lärm.

Neben den Glück bringenden Farben Rot und Golden finden wir anlässlich der chinesischen Neujahrsrituale eine Vielzahl an Symbolik. In Taiwan beherrschen vor allem zwei Blumen die Dekoration: Pflaumenblüten und Wassernarzissen. Pflaumenblüten symbolisieren Mut und Hoffnung und vor allem weiße Wassernarzissen, die exakt während des Neujahrstages blühen gelten als besonders Glück bringend.

Wie in vielen anderen Kulturen ist der Beginn des neuen Jahres mit Reinigungsritualen verbunden. In China wird an einem astrologisch festgelegten Tag das Haus mit Bambuszweigen geputzt, um die bösen Geister des Vorjahres zu vertreiben. Während der eigentlichen Neujahrstage wird hingegen nicht geputzt, damit das Glück des neuen Jahres nicht hinausgefegt wird.

Verbunden ist das chinesische Neujahr mit Ritualen und Opfern für den Küchengott, der sieben Tage vor dem Neujahrstag das Haus verlässt und vier Tage nach dem Neujahrsfest wieder zurückkommt. Vor dem Verlassen wird dem Küchengott symbolisch süßer und klebriger Reis geopfert, um ihm den Mund zu verkleben. So hat der Küchengott keine Gelegenheit dem Himmlischen Gott Unangenehmes und Schlechtes von den Vorgängen des vergangenen Jahres zu berichten und er erzählt nur das "Süße". Die Opferungen bei der Heimkehr des Küchengottes bestehen aus verschiedenen Früchten, Keksen und Tee.

Am letzten Tag des alten Jahres, an dem sich die ganze Familie zu einem gemeinsamen Essen trifft, finden die Gebete für die Seelen der Vorfahren statt. Kinder bekommen Geldgeschenke, die in roten Tütchen aufbewahrt werden. Verschenkt werden auch Mandarinen, die als Glücksbringer gelten. Diese werden nur in gerader Anzahl verschenkt und vor allem die Acht ist beliebt, die in China als Glückszahl gilt.

Um 23 Uhr wird das neue Jahr durch Öffnen der Fenster hereingelassen. Die ersten Feuerwerke werden abgeschossen und die ersten Räucherstäbchen werden abgebrannt. Beachten Sie aber, dass das Abschießen von Feuerwerken und Böllern in Malaysia sehr eingeschränkt wurde und in Singapur ganz verboten sind.

Die Neujahrsfeierlichkeiten enden am 15. Tag des ersten Mondmonats mit dem Laternenfest. In einer großen Prozession werden Laternen durch die Straßen getragen und die jungen Männer kostümieren sich als Drachen und führen Drachentänze auf. Diese Drachen werden aus Bambus, Seide und Papier hergestellt und manche sind mehrere Meter groß.

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Web www.feste-der-religionen.de

nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005

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