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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Alevitische Feste: Hidirellez

Hidirellez gehört zu den regelmäßigen Feiertagen und wird von den Aleviten, aber auch von manchen Roma-Gruppen gefeiert. Hidirellez ist im türkischen Volkskalender zugleich der Ruz-I Hizir, der Tag des Sommeranfangs, der das Jahr zwei Abschnitte unterteilt. Die Zeit von Hidirellez am 6. Mai bis zum 8. November besteht aus 186 Tagen und ist die Sommerzeit, die auch Hizir-Tage genannt wird. Die Zeit vom 8. November bis zum 6. Mai ist entsprechend die Winterzeit.

Der Feiertag geht auf ein legendäres Treffen zwischen der unsterblichen mythologischen Gestalt des Hizir und dem alttestamentarischen Elias (auch Ilyas geschrieben) zurück. Dies drückt sich schon im Namen aus, denn Hidirellez wurde aus den Namen Hizir und Elias gebildet. In einer anderen Erzählung sind Hizir und Elias zwei Brüder, die auch als Sterne am Himmel zu sehen sind und sich nur vom 5. auf den 6. Mai treffen können.

Hizir ist im türkischen Volkgslauben eine sehr beliebte Gestalt. Durch das Wasser des Lebens (ab-i hayat) wurde er unsterblich. Viele Geschichten berichten davon, dass Hizir in die Wohnungen der Menschen kommt, um Glück und Wohlstand zu bringen. Außerdem sorgt er für das Wachstum der Pflanzen. Zwischen Hizir und Ilyas herrscht dem Volksglauben nach sozusagen eine Art "Gewaltenteilung", denn Hizir kommt den Menschen auf dem Land zu Hilfe und Ilyas ist der Beschützer im Meer.

Die beliebtesten Orte für die Hidirillez-Feiern liegen in der grünen Natur, in der Nähe von Quellen oder auch nah an einem Heiligenschrein. Begleitet werden die Feste von Losspielen, die in der Türkei je nach Gegen unterschiedliche Namen haben. So heißen sie "baht açma" in Istanbul, "bahtiyar" in Denizli und "mantifar" bei den Turkmenen.

Der 6. Mai ist insgesamt kein unbedeutender Termin, denn an diesem Tag wird nicht nur Hidirellez gefeiert. Die Ostkirchen feiern den 6. Mai als Hagia Georgi, die Katholiken und katholischen Roma als Georgstag und die islamischen Roma als Erdelezi.

1990 wurde seitens der türkischen Regierung innerhalb des "Generaldirektoriats für Volkskulturenforschung und -entwicklung" ein Projekt eingeleitet, in dem Informationen zur Feier und zur Geschichte dieses Festes gesammelt werden. Außerdem wurden Anstrengungen darauf verwendet dieses Fest im ganzen Land zu feiern.

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Web www.feste-der-religionen.de

Nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005

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