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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Walpurgisnacht

Die Walpurgisnacht leitet den Wonnemonat Mai ein. Die Vorstellung über die vermeintlich bösen Hexen, die sich in der dieser Nacht alljährlich mit dem Teufel zum Hexensabbat treffen sollen, ist jedoch eher eine Erfindung der Katholischen Kirche.

Die Walpurgisnacht, in welcher im ländlichen Europa der Einzug des Frühlings gefeiert wurde, heißt bei den Kelten Beltane. Die Verbindung mit der Heiligen Walpurga, die dieser Nacht ihren Namen gegeben haben soll, wird von erwähnt. Allerdings ist zumindest nach dem Heiligenkalender der Katholischen Kirche nicht der 1. Mai ihr Tag, sondern der 25. Februar.

Zu dieser Nacht gehörte nach Ansicht der meisten Autoren im vorchristlichen Europa die Austreibung der Dämonen des Winters mit Lärm, Peitschenknallen und Feuer. Viehherden wurden über das Maifeuer getrieben, um die Fruchtbarkeit für das folgende Jahr zu sichern. So manches Paar sprang ebenfalls über das Feuer und sicherte sich damit die Liebe, so lange diese eben hält. Das konnte im Mai jedoch durchaus eine kurze Zeit sein, da dieser der Monat der Freiheiten - auch der sexuellen - war.

Diesem "unzüchtigem" Treiben machte die Katholische Kirche ab dem 16. Jahrhundert ein Ende. Die weisen Frauen der Kelten, Sachsen und anderer Völker wurden zu Hexen erklärt. Ihre Zusammenkünfte zum Wohl der Gemeinschaft galten nun als Hexensabbate. Ab dem Jahr 1398 wurden vermeintliche Teufelsbündnisse zu Tatsachen erklärt. Frauen, die bereits seit der päpstlichen Bulle Innozenz VI. bestenfalls als missglückte Männergalten, mussten spätestens seit der Veröffentlichung des berüchtigten Hexenhammers um ihr Leben fürchten.

Europa versank in einem Hexenwahn, dem mehr als 9 Mio. Frauen zum Opfer fielen. Wenige stellten sich so sehr gegen diese Verirrungen der Katholischen Kirche und des aufgehetzten Volkes wie Christian Thomasius mit seiner Dissertation "De crimine Magiae" (Vom Laster der Zauberei) aus dem Jahr 1701 und der Ergänzungsschrift "Processus Inquisitorii contra Sagas" (Über die Hexenprozesse) aus dem Jahr 1712.

Sitten, wie das Verstecken von Besen und das Bemalen von Eingangstüren mit Kreuzen aus weißer Kreide, sind bis heute die Überreste dieses künstlich erzeugten Hexenwahns.

Heute wird die Freinacht von Frauenverbänden zu Demonstrationen genutzt und von Unternehmen touristisch vermarktet. In ländlichen Gegenden ist in dieser Nacht traditionell alles erlaubt: Aushängen von Gartentüren, Zerlegen von Geräten, Umtauschen von Ortsschildern und anderes mehr. Lassen Sie also keine beweglichen Gegenstände draußen stehen, sonst kommen die "Hexen" !

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nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005

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