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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Buchbesprechung zu "Feste der Völker"

Feste der Völker - ein multikulturelles Lesebuch
Herausgeberin: Stadt Frankfurt am Main, Amt für multikultuelle Angelegenheiten.
Autorin: Claudia Emmendörfer-Brößler
Verlag: VAS-Verlag
Erscheinungsdatum: 1999
ISBN 3-88864-284-1

Inhalt des Buches

In dem Buch "Feste der Völker - ein multikulturelles Lesebuch" werden 70 Feste aus verschiedenen Ländern, Kulturen und Religionen beschrieben. Die Autorin Claudia Emmendörfer-Brößler studierte Europäische Ethnologie, Sprachwissenschaft und Romanistik. Seit 1993 erarbeitet sie auch den Kalender "Feste der Völker" des Amts für multikulturelle Angelegenheiten in Frankfurt am Main. Das Amt für multikulturelle Angelegenheiten ist entsprechend auch der Herausgeber des Buches.

Neben den "Klassikern", wie dem Fest des Fastenbrechens, dem islamischen Opferfest, Ostern und Pfingsten sowie den jüdischen Festen Pessah und Sukkot werden auch Feste beschrieben, die nicht so bekannt sind. So finden sich in diesem Buch z.B. kurze Beschreibungen über das ghanaische Odwira-Fest, das kamerunische Fest Ngondo oder das japanische Kinderfest Kodomo-no-Hi.

Ergänzt durch Beschreibungen von Volksbräuchen und einigen Beispielen für Pilgerfahrten stellt dieses Buch eine interessante und zudem leicht verständliche Reise in die Festkultur dar. Sofern die Feste auch in Deutschland z.B. von Migranten gefeiert werden finden sich entsprechende Hinweise. Die Autorin hat einige der Feste, selber besucht und so sind viele Festbeschreibungen auch das Ergebnis eigener Feldforschung.

Das Buch hat 269 Seiten und im Innenteil befinden sich farbige Abbildungen einiger Feste und Rituale. Entsprechend kurz sind zuweilen die Beschreibungen. Dies tut jedoch der Qualität keinen Abbruch, denn schließlich handelt es sich um ein interessant geschriebenes Lesebuch, das auch für Menschen geeignet ist, die sich nicht wissenschaftlich mit diesem Thema auseinandergesetzt haben und dies auch nicht wollen. Auch für den Einsatz in Schulen ist dieses Buch durchaus geeignet.

Kritikpunkte

Wo viel Licht ist, ist jedoch auch Schatten. Eingangs findet sich eine Beschreibung unterschiedlicher Kalendersysteme. Diese sonst gut gelungene Einführung in andere Kalenderrechnungen (z.B. jüdische Kalenderrechnung, hinduistische Zeitrechnung und Chinesischer Kalender) enthält bei der Beschreibung der islamischen Kalenderrechnung einen fundamentalen Fehler. So schreibt die Autorin auf Seite 15

Die Festdaten variieren von Land zu Land um ein oder zwei Tage, da sie von der Sichtung des Neumondes abhängen.

"Die Festdaten variieren von Land zu Land um ein oder zwei Tage" ist soweit richtig. Dies hängt jedoch keineswegs von der "Sichtung des Neumondes" ab. Man kann zwar den Neumond berechnen, bloß sehen kann man ihn nicht, denn zu Neumond ist die unbeleuchtete Seite des Mondes der Erde zugewandt, weswegen der Neumond auch Dunkelmond genannt wird. Das Ergebnis ist sozusagen "Nixmond". Entsprechend kann er auch nicht gesichtet werden.

Vielmehr beginnen die islamischen Monate jeweils mit der Sichtung des hilal. Hilal ist die arabische Bezeichnung für die jüngste sichtbare Mondsichel. Mit dieser Fehlinformation ist die Autorin keineswegs allein. Der gleiche Fehler findet sich auch in der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia wieder.

Gesamteinschätzung

Die Autorin hat erfreulicherweise eine grundsätzlich neutrale Herangehensweise an dieses Thema. Verbunden mit einer leicht verständlichen und lebendigen Sprache eignet sich dieses Buch sowohl für die Arbeit mit Schülern als auch für Lehrende, die in der Interkulturellen Bildung tätig sind.

Bestellmöglichkeiten

Über meinen Werbepartner Amazon: Feste der Völker

Oder beim Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt am Main

Ergänzende Informationen

Der Neue Mond am Abendhimmel
Das Neulicht. Astronomische Erläuterungen zu Neumond und zur jüngsten sichtbaren Mondsichel
Mondatlas - Mondphasen
Einführung in die Mondphasen

Google
 
Web www.feste-der-religionen.de

nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 21. Juli 2006

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