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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Bulgarische Feste: Tag der Martenizi (Marteniza Tag)

Andere Namen und Schreibweisen: Baba Marta Tag, Oma Marta Tag, Martenitsa,

Der Martinizi Tag ist in Bulgarien ein traditionelles Fest und liegt immer auf dem 1. März. An diesem Tag schenkt man sich weiß-rote, ineinander gedrehte Fäden, die an das Handgelenk gebunden oder an die Kleidung geheftet werden. An die Enden der Fäden werden häufig kleine Quasten oder Püppchen gebunden, die ebenfalls in weiß und rot gehalten ist. Die rote Puppe ist die männliche Puppe und heißt Pijo. Die weiße Puppe ist die weibliche und heißt Penda.

Die Marteniza ist ein Glückssymbol und steht gleichzeitig für Gesundheit und langes Leben. Sie wird so lange getragen, bis man den ersten Storch, die erste Schwalbe oder auch einen blühenden Obstbaum sieht. Danach werden die Martenizi an die Obstbäume gehängt.

Viele Legenden berichten über den Ursprung dieses bulgarischen Brauchs.

Da ist zum einen die Legende über Isperih, einem Vorfahren der Bulgaren, der auf der Suche nach Land in die Gegend der Slawen kam, wo er zwar freundlich aufgenommen wurde, jedoch Sehnsucht nach seiner Mutter und vor allem nach seiner Schwester Kalina hatte. Er setzt sich an ein Flussufer und betete um ein Wunder. Diese kam in Form einer Schwalbe, die auf seiner Schulter Platz nahm. Er erzählte ihr von seinem Heimweh und die Schwalbe flog zu Kalina, um ihr über Isperih zu berichten.

Als Gruß an ihren Bruder fertigte Kalina einen kleinen grünen Strauß an um den sie weiß-rote Wollefäden drehte und den die Schwalbe zu Isperih brachte. Seit dieser Zeit ist es üblich sich immer am 1. März eine Marteniza zu schenken.

Eine weitere Legende berichtet von einem bulgarischen König, der bevor er in den Krieg zog seiner Frau versprach eine Taube mit einem weißen Faden am Fuß zu schicken, wenn er siegen würden. Als der Winter zu Ende war sah sie endlich die Taube. Der weiße Faden war jedoch rot mit dem Blut des Königs gefärbt, der schwer verletzt, aber lebendig war.

Neben diesen traditionellen, also sehr alten, bulgarischen Erzählungen gibt es auch eine christliche nach der die Jungfrau Maria eine Streifen ihrer weißen Kleidung mit ihrem Blut färbte. Sie drehte dann den weißen und den roten Streifen zusammen und schmückte sich damit. Bei Sonnenaufgang verließ sie ihre Hütte, um allen von der bevor stehenden Geburt des Jesus zu erzählen. Kurz danach wurde Jesus geboren und seitdem schmücken in Bulgarien die Frauen ihre Kinder und Hautiere mit diesen Fäden, um Glück und Gesundheit zu erbitten.

Der Tag der Martinizi heißt auch Baba Marta Tag. Die Baba Marta ist eine unfreundliche, launische alte Frau, eine Art Geist, und hat Einfluss auf das Wetter. Sie tritt vor allem im März auf (mart = bulgarisch für März) Sie kann jedoch milde gestimmt werden, wenn sie die rot-weißen Martinizi erblickt.

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nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005