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Interkultureller Festkalender 2007 bis 2008

Feste des Jainismus: Mahavira Jayanti

Mit dem Mahavira Jayanti feiern die Jainas die Geburt des Gründers des Jainismus. Mahavira (= "Der große Held"), auch unter dem Namen Jina (= "Der Sieger") bekannt, lebte und wirkte nach jainistischer Zählung von 599 bis 527 vor unserer Zeitrechnung.

Seine Biografie wird von den beiden großen Jaina-Schulen unterschiedlich erzählt. Mahavira löste sich, wie der historische Buddha auch, von seinen weltlichen Bindungen und wurde Wanderasket. Zwölfeinhalb Jahre, von denen er vermutlich zwei Jahre als Einsiedler verbrachte, dauerte seine Suche nach Erlösung und Befreiung. In dieser Zeit fastete er längere Zeit und verzichtete manchmal für mehrere Tage auf Wasser. Im Alter von 42 Jahren erlangte er nach Jahren intensiver Meditation und Enthaltsamkeit die Allwissenheit.

Im Jainismus wird von zwei sich ewig abwechselnden Weltperioden ausgegangen: einer aufsteigenden und einer absteigenden. Mahavira gilt als Heilbringer der letzten, absteigenden Weltperiode.

Ein wesentliches Merkmal des Jainismus ist ";ahimsa";. Darunter versteht man nicht nur die absolute Gewaltfreiheit, sondern zugleich die größtmögliche Warmherzigkeit, Hilfsbereitschaft und Güte gegenüber allen Lebewesen. Der Spruch ahimsa paramo dharma, das heißt: Nicht-töten ist die höchste Religion wurde in vielen jainistischen Tempeln in den Stein geschlagen.

Nichttöten und niemanden zu verletzen bezieht sich nicht nur auf Menschen. Gemäß den Jaina-Lehren soll kein Wesen verletzt werden, welches mehr als einen Sinn hat. Die Jainas gehen dabei von fünf Wesens- bzw. Existenzformen aus:

Pflanzen jeglicher Art haben einen Sinn. Sie können nur fühlen. Mit zwei Sinnen ausgestattet sind zum Beispiel Würmer und Schnecken, die einen Geruchs- und einen Geschmackssinn haben. Ameisen und Käfer gehören in die Existenzform der Wesen mit drei Sinnen, da sie zusätzlich noch den Geruchssinn haben. Vier Sinne haben unter anderem die Schmetterlinge, die sehen können. Fünf Sinne schließlich werden neben anderen den höheren Tieren und den Menschen zugesprochen.

Der Kreislauf der Wiedergeburten führt nach den Jaina-Lehren durch die fünf Existenzformen. Moksha, die Erlösung, ist das Ziel des Lebens. Erlösung und Befreiung kann jedoch, wie im Buddhismus, nur als Mensch erreicht werden. Hindernisse auf dem Weg zur Erlösung sind die Bindungen an irdische Werte und Gefühle und materiellen Reichtum. Durch diese Bindungen wird die Seele dem Kreislauf der Wiedergeburten immer weiter unterworfen.

Links

Jainismus
Homepage der deutschen Sektion der Jain Association International.
Jainism
In drei Sektionen unterteilt bietet diese Seite englischsprachige Materialien und Informationen zum Jainismus: Feste, Tempel, wesentliche Lehren u.a.m.
Here now 4you - Jainismus
Online Artikel der gleichnamigen (deutschen) Zeitschrift über die Ethik des Jainismus.

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Web www.feste-der-religionen.de

nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005

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