Fronleichnam, ein katholisches Fest, gehört zu den beweglichen Feiertagen und wird am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitsfest (Trinitatis) mit feierlichen Prozessionen begangen. Die Datierung von Fronleichnam ist abhängig vom Osterfestkreis und fällt zwischen den 21. Mai und dem 24. Juni. Fronleichnam wurde erst relativ spät eingeführt und ist seit 1246 nachweisbar.
Der Grundstein des Festes wurde durch eine Vision der Augustinernonne Juliana von Lüttich gelegt. Nachdem Fronleichnam zunächst in Lüttich begangen wurde, verbreiteten sich die Fronleichnamsfeiern nach und nach: 1264 (in Rom und Münster), 1274 (in Köln), 1276 (in Osnabrück). Besonderen Einfluss nahmen die Kölner Fronleichnamsprozessionen, die spätestens seit 1279 statt finden. Im Jahr 1317 wurde Fronleichnam durch Papst Johannes XXII. endgültig in den katholischen Festkreis aufgenommen.
"versinnbildlicht gelebtes Christentum: Zum Ende des Osterfestkreises symbolisiert sie den christlichen Lebensvollzug, das gläubige "Wallen", das Ziehen durch die Zeit, dem ewigen Vater entgegen. Es ist die Heimkehr der Kinder Gottes in das himmlische Jerusalem (Becker-Huberti, Lexikon der Feste und Bräuche, S. 120).
Fronleichnam und vor allem die Fronleichnamsprozessionen gerieten wegen der fehlenden Verankerung des Festes in den christlichen Schriften in der Reformationen neben anderen Themen zum Zankapfel zwischen Katholiken und Protestanten. Für Luther war Fronleichnam sogar das "allerschädlichste Jahresfest" überhaupt, was wohl nicht zuletzt an den Prozessionen lag, die er als Gotteslästerung empfand. In der Auseinandersetzung mit dem erstarkenden Protestantismus wurden die katholischen Fronleichnamsprozessionen zu einer Demonstration des katholischen Glaubens.
Entsprechend ist Fronleichnam nur in den Bundesländern ein freier Tag, die eine katholische Mehrheit oder zumindest eine starke katholische Minderheit in der Bevölkerung haben, wie zum Beispiel in Hessen.
Die weltweit größte Schiffsprozession zu Fronleichnam findet im übrigen im Kölner Mülheim statt.
nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005
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