Feste und Riten, die anlässlich der Namensgebung statt finden, sind die ersten Übergangsriten (Rites de Passages), die ein Mensch im Lauf seines Lebens erlebt.
Sie beenden einen als unsicher erlebten Zustand, der in der Zeit zwischen Geburt und ritueller Namengebung eines Kindes bei vielen Kulturen von Schutzritualen begleitet wird. Diese Schutzritten haben große strukturelle Ähnlichkeiten, auch wenn sie auf den ersten Blick äußerst vielfältig sind. So wird das neugeborene Kind in der Zeit zwischen Geburt und Namengebung von der Gemeinschaft abgesondert, Amulette oder andere 'mächtige' Gegenstände sollen das Kind beschützen und es wurde bzw. wird vermieden das Kind mit dem Namen anzureden.
Erst die rituelle Namengebung beendet diesen kritischen Zustand, führt den Menschen in die Gemeinschaft ein und wirkt so identitätsstiftend. Die Katholische und Orhtodoxe Kirche kennt Namenstage, die als zweiten Vornamen angefügt werden und oft größere Bedeutung haben als die Geburtstage.
Weitere Riten, die anlässlich der Geburt eines Menschen statt finden sind beispielsweise das Pflanzen eines Baumes oder das Schenken eines Geldstückes, was sich bis heute im Anlegen von Sparbüchern bei der Geburt eines Menschen erhalten hat. Zugleich finden bei manchen Völkern begleitende Zeremonien statt, die den als unrein geltenden Zustand einer Wöchnerin beenden.
nach oben | 2002 - 2007 © Kerstin Probiesch - zuletzt geändert am 29. Juli 2005
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